Studien zum Umbau II

In dieser Materialsammlung werden einige Studien vorrangig aus der Arbeit der Luxemburg-Stiftung zusammengetragen, in denen Einzelproblemen des sozial-ökologischen Umbaus aus wissenschaftlicher Perspektive aufgegriffen werden.

Die Luxemburg-Stiftung hat sich in ihrem Projekt »Sozial-ökologische Transformation der deutschen Industrie«‌ unter anderem Ziele und Probleme des Umbaus in Industrie, Automotive, Stahlherstellung und Chemie vorgenommen. Die bisher im Rahmen des Projekts veröffentlichten Ergebnisse finden sich hier:

Steffen Lehndorff: Auf dem Weg zur klimaneutralen Industrie. Was läuft, wo es hakt, worauf es jetzt ankommt. Überblick über die Studien des rls-Projekts »Sozial-ökologische Transformation der deutschen Industrie«, 2022.

»… Im Folgenden wird ein Überblick über die wichtigsten Ergebnisse von Studien zu diesem Themenbereich gegeben, die im Rahmen des Projekts «Sozial-ökologische Transformation der deutschen Industrie» erarbeitet wurden. Die Studien fassen den aktuellen Erkenntnisstand zu den Haupttrends der Technologie- und Wirtschaftspolitik zusammen und stellen die aktuellen Strategien der maßgeblichen Akteure in drei großen Industriebranchen, der Chemie-, Stahl- und Automobilindustrie, sowie die besonders dringenden Reformen auf dem Feld der Arbeitspolitik dar, die helfen sollen, das klimapolitisch Notwendige mit dem sozial Notwendigen zu verknüpfen. Der vorliegende Überblick endet mit einigen offenen und strittigen Fragen, vor denen gewerkschaftliche und andere gesellschaftliche und politische Akteure auf den Großbaustellen der Transformation stehen…« https://www.rosalux.de/publikation/id/46555/auf-dem-weg-zur-klimaneutralen-industrie

‌‌Gerhard Bosch: Arbeitspolitik in der Transformation: Soziale Härten vermeiden. Über arbeitspolitische Leitplanken für eine sozialverträgliche Gestaltung der Transformation, Studie im Rahmen des rls-Projekts »Sozial-ökologische Transformation der deutschen Industrie« 2022.

»…Ziel dieser Studie ist es, die wichtigsten arbeitspolitischen Leitplanken für eine sozialverträgliche Gestaltung der Transformation herauszuarbeiten. Wegen der langen Dauer der Transformation werden Unternehmen und Beschäftigte sich vermutlich nicht nur einmal, sondern mehrfach umstellen müssen. Es kann daher nicht nur um kurzfristige Sonderprogramme gehen, sondern es müssen arbeitspolitische Leitplanken für einen längeren Zeitraum entwickelt werden. Die Vorschläge reichen von der Entwicklung einer vorrausschauenden betrieblichen Personalpolitik und dem Aufbau von Ersatzarbeitsplätzen in den von der Transformation besonders betroffenen Regionen bis hin zur sozialen Gestaltung der Übergänge in neue Betriebe über Transfergesellschaften und eine investive Arbeitsmarktpolitik, die nicht auf die kurzfristige Vermittlung in Niedriglohnjobs (work first), sondern auf den Vorrang einer abschlussbezogenen Weiterbildung (train first) setzt. Für die Beschäftigten, die sich aus eigener Initiative weiterbilden wollen, müssen neue Qualifizierungsangebote bereitstehen…« https://www.rosalux.de/publikation/id/46437/arbeitspolitik-in-der-transformation

Antje Blöcker: »Grüner Stahl« – Wie geht das? Eine Studie im Rahmen des rls-Projekts »Sozial-ökologische Transformation der deutschen Industrie«, rls 2022.

»…In den Klimaschutzgesetzen in Europa und Deutschland sind eine Klimaneutralität von Mitte 2021 bis 2045 und eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 65 Prozent bis 2030 festgeschrieben. Für den gesamten Industriesektor geht es um eine Minderung von 68 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2), davon entfallen auf die Stahlindustrie 30 Prozent. Für das Zwischenziel 2030 steht die sehr CO2-intensive Stahlindustrie vor der Herausforderung, 26 Millionen Tonnen CO2 einzusparen – das sind etwa 38 Prozent der Einsparvorgaben für den Industriesektor innerhalb einer Dekade. Damit wird der Umbau der Stahlindustrie zum größten Hebel der industriellen Transformation…« https://www.rosalux.de/publikation/id/46703/gruener-stahl-wie-geht-das

Antje Blöcker: Die Automobilindustrie: Es geht um mehr als den Antrieb. Eine Studie im Rahmen des rls-Projekts »Sozial-ökologische Transformation der deutschen Industrie«, rls 2022.

»…In der Automobilindustrie hat die industrielle Transformation in den letzten fünf Jahren sehr deutlich an Fahrt aufgenommen. Diese Transformation besteht vor allem in einem Wandel hin zu einem Auto der Zukunft, das elektrisch, vernetzt, automatisiert und geteilt sein wird. Elektromobilität und die Digitalisierung von Prozessen und Produkten sind zentrale Anknüpfungspunkte für die Automobilkonzerne, um Wertschöpfungsketten neu zu justieren, neue branchenfremde Akteure zu integrieren und neue Geschäftsmodelle aufzubauen. Im Zuge dessen kommt es zu großen Umbrüchen in den tradierten Hersteller-Zulieferer-Beziehungen, die von pyramidenförmigen und hierarchischen Machtstrukturen geprägt sind…« https://www.rosalux.de/publikation/id/46699/die-automobilindustrie-es-geht-um-mehr-als-den-antrieb

Thomas Haipeter, Alexander Bendel: Die chemische Industrie zwischen Globalisierung und Industriepolitik. Der gegenwärtige Forschungsstand zur Transformation der deutschen Chemieindustrie, Studie im Rahmen des rls-Projekts »Sozial-ökologische Transformation der deutschen Industrie«, rls 2022.

»…Die vorliegende Studie bündelt den gegenwärtigen Forschungsstand zur sozial-ökologischen Transformation in der deutschen Chemieindustrie. Sie beschreibt allgemeine Charakteristika der Branche (Struktur, Beschäftigtenzahl und -qualifikation), gibt einen Überblick über die Treiber und Rahmenbedingungen der sozial-ökologischen Transformation in der chemischen Industrie und arbeitet dabei heraus, dass die sozial-ökologische Transformation von weiteren Veränderungsprozessen innerhalb der Branche gerahmt und beeinflusst wird (Globalisierung, Digitalisierung sowie sich verändernde Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle). Zugleich analysiert sie die Instrumente, mit deren Hilfe die sozial-ökologische Transformation in der Chemieindustrie möglicherweise erfolgreich gestaltet werden kann bzw. soll. Ein Fokus liegt dabei auf der Beschreibung technologischer Veränderungen, infrastruktureller Voraussetzungen und damit in Verbindung stehender staatlicher Programme. Ein weiterer Fokus richtet sich auf absehbare Konsequenzen der sozial-ökologischen Transformation für quantitative und qualitative Beschäftigungseffekte und die Entwicklung von Arbeit, Arbeitsorganisation und Arbeitsbedingungen. Schließlich wird der Blick auf die Strategien und Ziele der Verbände im Feld der Chemieindustrie vor dem Hintergrund der Transformation gerichtet. Neben den Unternehmensverbänden und Gewerkschaften wird dabei auch auf Positionen von NGOs eingegangen…« https://www.rosalux.de/fileadmin/images/Dossiers/Industrieumbau/Onl-Studie_5__Industriepolitik-Chemie_web.pdf

‌‌Thomas Fritz: Wettbewerb im Treibhaus: EU-Emissionshandel und CO2-Grenzausgleich. Eine Analyse der Diskussion um den CO2-Grenzausgleich, Studie im Rahmen des rls-Projekts »Sozial-ökologische Transformation der deutschen Industrie«, rls 2022.

»… Der Beitrag analysiert die Diskussion um den CO2-Grenzausgleich. Er beschreibt die Elemente des Vorschlags, seine möglichen Wirkungen sowie die Positionen von Unternehmensverbänden, Gewerkschaften und Umweltorganisationen. Der diskursive Rahmen, in dem sich diese Debatte bewegt, lässt sich als der einer kompetitiven Dekarbonisierung bezeichnen – so die hier vertretene These. Die Wettbewerbsstellung der heimischen Industrie in der ökologischen Transformation ist das dominierende Kriterium im öffentlichen Diskurs. Andere Fragen geraten dadurch tendenziell in den Hintergrund: die Risiken für Beschäftigte, die ökologische Wirksamkeit der Maßnahmen und der Transformationsbedarf in Drittstaaten, vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern…« https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Studien/Studie__Industriepolitik-CO2.pdf

‌‌Uwe Witt: Klimapolitischer Rahmen für den Industrieumbau. Die wichtigsten klimapolitischen Rahmenbedingungen für die Industrie, rund um das »Fit for 55«-Paket, Studie im Rahmen des rls-Projekts »Sozial-ökologische Transformation der deutschen Industrie«, rls 2022.

»…Diese Übersichtsarbeit stellt die wichtigsten derzeitigen und künftigen klimapolitischen Rahmenbedingungen für die Industrie auf Ebene der Europäischen Union und Deutschlands vor. Im Zentrum stehen dabei das «Fit for 55»-Paket der EU-Kommission, hier vor allem die Vorschläge zur Reform der CO2-Bepreisung (einschließlich ihres historischen Missbrauchs) sowie die EU-Pläne zur Verhinderung von tatsächlichem oder vermeintlichem «Carbon Leakage» zum Schutz der heimischen Wirtschaft. Mit Blick auf die Bundesrepublik werden das deutsche Klimaschutzgesetz und die Pläne der Ampelregierung zu den für die deutsche Industrie besonders relevanten Bereichen der Energiewirtschaft und des Verkehrs untersucht. Dabei werden Verteilungs- und Gerechtigkeitsaspekte betrachtet…« https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Studien/Onl-Studie_11_Industriepolitik-KlimapolitischerRahmen_web.pdf

Uwe Witt: Wasserstoff. Zentrales Element für den Industrieumbau. Warum der Wasserstoffeinsatz dennoch begrenzt werden muss, Studie im Rahmen des rls-Projekts »Sozial-ökologische Transformation der deutschen Industrie«, rls 2022.

»…Diese Kurzstudie gibt zunächst einen Überblick über die Debatten um die Rolle von Wasserstoff und um jene Faktoren, die den Wasserstoffeinsatz unausweichlich machen. Im Weiteren wird nachgewiesen, dass sein Einsatz sehr gezielt und sparsam erfolgen muss, da die Erzeugung in Deutschland begrenzt ist und mit Importen von «grünem» Wasserstoff» in naher Zukunft kaum zu rechnen ist. Engpässe an verfügbarem «grünen» Wasserstoff könnten zur Achillesferse des Klimaschutzes werden. Eine Verschwendung von Wasserstoff in ineffizienten Anwendungen (Automobile, Gebäudewärme etc.) könnte zulasten jener Anwendungen gehen, die im Zuge des Umbaus einen unabwendbaren Wasserstoffbedarf haben (Stahl, Chemie, später auch Luft- und Seefahrt). Beide Gruppen verhalten sich bezüglich des Wasserstoffbedarfs (bei beschränktem Angebot) wie kommunizierende Röhren…« https://www.rosalux.de/fileadmin/images/Dossiers/Industrieumbau/Onl-Studie_9_Industriepolitik-Wasserstoff_web.pdf

‌‌Mario Candeias, Andreas Krull (Hg.): Spurwechsel. Studien zu Mobilitätsindustrien, Beschäftigungspotenzialen und alternativer Produktion, rls/VSA 2022.

»…Die Stichworte für den Umbau der Automobilindustrie in Deutschland sind a) Transnationalisierung, verschärfte Konkurrenz und Verlagerungen, b) der nächste konkurrenz- und renditegetriebene Rationalisierungsschub (unter anderem Industrie 4.0), c) die Digitalisierung der Mobilität und d) die notwendige und begonnene ökologische Modernisierung, die den Antriebswechsel auf E-Mobilität einschließt. Jeder dieser Aspekte ist verbunden mit Druck auf tarifliche Standards, Löhne und Arbeitsbedingungen, mit wachsenden Anforderungen und Arbeitsverdichtung, Unsicherheit und Beschäftigungsabbau in Größenordnungen von mehreren Hunderttausend… Wenig wahrscheinlich ist, dass in diesem kapitalseitig betriebenen Umbau die Interessen der Beschäftigten verteidigt oder Umwelt und Klima ausreichend geschützt werden. Es braucht eigenständige und weitergehende Konzepte und Praxen für eine wirkliche und gerechte Mobilitätswende und einen sozial-ökologischen Umbau der Mobilitätsindustrien…« https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/sonst_publikationen/Spurwechsel_VSA.pdf Begleitend zum Buch, gibt es eine Kurzzusammenfassung der wichtigsten Argumente: https://www.rosalux.de/news/id/45668

Stahlindustrie transformieren! Konzepte für eine sozial-ökologische Zukunft der Arbeit, hrsg.v. Christian Leye und Ulrike Eifler, 2022, mit Beiträgen uav Heinz-J. Bontrup, Heinz Bierbaum, Daniela Bollmann und Moritz Gailus, Susanne Ferschl.

»…Die Beiträge in diesem Band beleuchten die Entwicklungen aus verschiedenen Perspektiven und benennen zugleich Widersprüche und Handlungsnotwendigkeiten. Am Beispiel der Entwicklungen bei Thyssenkrupp, Deutschlands größtem Stahlproduzenten und Herzstück des Industriestandortes Nordrhein-Westfalen, soll die Komplexität des aktuellen Umbruchs herausgearbeitet werden. Dabei geht es uns vor allem darum, in den Debatten über die dringend notwendige Mobilitäts- und Energiewende den Blick auf die Stahlindustrie zu schärfen. Worin genau besteht die Erneuerung der Produktion? In welchen Zeiträumen braucht es dafür welche staatlich bereitgestellten Rahmenbedingungen? Wie kann die Handlungsfähigkeit betrieblicher Akteurinnen und Akteure gestärkt werden? Und wie kann aus dem ökologischen Industrieumbau ein gesamtgesellschaftlicher, sozial-ökologischer Prozess werden?…« https://christian-leye.de/wp-content/uploads/2022/09/Leye-Eifler-Stahlindustrie-transformieren-online.pdf

Michael Reckordt: Heißes Eisen für kaltes Klima? Wie der Metallverbrauch zur Klimakrise beiträgt und warum wir eine klimagerechte Rohstoffwende brauchen, rls 2022.

»…In dieser Publikation beschäftigen wir uns mit den Klima-, Umwelt- und sozialen Folgen des Bergbaus und der Rohstoffproduktion von Metallen. Metalle sind die Basis unseres Zusammenlebens und für die sogenannten grünen Technologien. Ohne sie keine Windkraft- oder Solaranlagen, keine Elektroautos, keine Digitalisierung. Nahezu alle Studien der Internationalen Energieagentur, der Weltbank, der EU-Kommission, der Bundesregierung oder der GIZ prognostizieren stark wachsende Metallbedarfe. Doch sind diese Bedarfe überhaupt mit den Klimaschutzzielen und mit Klimagerechtigkeit zu vereinbaren? Und wenn nein, wie kann eine Rohstoffwende gelingen, die den absoluten Verbrauch von metallischen Rohstoffen reduziert und dennoch den Übergang ins post-fossile Zeitalter ermöglicht…« https://www.rosalux.de/publikation/id/45747/heisses-eisen-fuer-kaltes-klima

Jana Flemming: Industrielle Naturverhältnisse. Politisch-kulturelle Orientierungen gewerkschaftlicher Akteure in sozial-ökologischen Transformationsprozessen, rls/oekom 2022.

»… Die einen setzen sich für die Umwelt ein, die anderen vor allem für ihre Mitglieder - zwischen umweltpolitischen Akteuren und Gewerkschaften kriselt es. Gewerkschaften werden beschuldigt, die Bewältigung ökologischer Probleme nicht systematisch in ihre Politik zu integrieren und für Arbeitsplätze in umweltschädigenden Branchen zu kämpfen. Ökologisch motivierten Akteuren wiederum wird unterstellt, dass sie in ihren politischen Forderungen nur wenig Rücksicht auf die Interessen von Beschäftigten nähmen. Zugleich öffnen sich die Akteure zunehmend den Fragen des jeweils anderen, die sie nicht ausschließlich als ihr Kerninteresse betrachten. Am Beispiel der IG Metall nimmt Jana Flemming Gewerkschaften an der Schnittstelle von sozialen und ökologischen Themen genauer in den Blick und leistet so einen Beitrag zur Vermittlung der unterschiedlichen Interessen von umwelt- und gewerkschaftspolitischen Akteuren…« Einleitung und Fazit: https://www.rosalux.de/news/id/46276/industrielle-naturverhaeltnisse

‌‌Ulrich Brand, Markus Wissen: Arbeit im sozial-ökologischen Systemwechsel. Dilemmata und Chancen einer beschäftigungsorientierten ökologischen Industriepolitik, rls 2022.

»…In der strategischen Orientierung auf eine ökologische Modernisierung manifestieren sich verschiedene Dilemmata betrieblicher und gewerkschaftlicher Interessenvertretung. Sie sollen im Folgenden benannt und eingeschätzt werden. Darauf aufbauend werden die Beschäftigten mit ihrem technischen und organisatorischen Erfahrungswissen als mögliche Akteure von Umbauprozessen in den Blick genommen…« https://www.rosalux.de/news/id/46425/arbeit-im-sozial-oekologischen-systemwechsel

Hendrik Sander, Anna Schüler, Bastian Siebenmorgen: Strukturwandel im mitteldeutschen Braunkohlerevier. Ansatzpunkte einer sozial-ökologischen Transformation, rls 2021.

»…Die vorliegende Studie ermöglicht einen Überblick über die gesellschaftspolitischen Strukturen, in denen sich der Wandel vollziehen soll. Die Autor*innen analysieren die Prozesse, in denen die Entscheidungen über die Mittelvergabe bis dato getroffen werden, und zeigen die ernüchternde Fantasielosigkeit auf, mit der die vorherrschenden Interessengruppen sich im Kampf um die in Aussicht stehenden Fördermilliarden in Stellung bringen. Die Autor*innen haben hierzu eine Fülle von öffentlich zugänglichen Planungsdokumenten und Diskussionsbeiträgen ausgewertet und zahlreiche Interviews mit Expert*innen in Kommunen, Verbänden, Gewerkschaften, Vereinen und Parteien geführt. Dabei wird deutlich, dass bei dem angelaufenen Transformationsprozess die Möglichkeit der Einflussnahme und Mitgestaltung von breiteren Teilen der Bevölkerung – abgesehen von Beteiligungsformaten mit eher symbolischem Charakter – praktisch nicht gegeben ist…« https://www.rosalux.de/publikation/id/43985/strukturwandel-im-mitteldeutschen-braunkohlerevier

Jörn Boewe, Stephan Krull, Johannes Schulten: E-Mobilität - ist das die Lösung? Eine Befragung von Beschäftigten zum sozial-ökologischen Umbau der Autoindustrie, rls 2021.

»…Auf Grundlage von 38 leitfadengestützten Interviews vor allem mit mittleren betrieblichen Gewerkschaftsfunktionär*innen können wir sagen: (…) finden sich Potenziale und Anknüpfungspunkte für eine sozial-ökologische Mobilitätswende. Diese zeigen sich sowohl in einer weitverbreiteten Sensibilität für die ökologischen Folgen der Automobilproduktion als auch in einer sinkenden Identifikation mit »ihren« Unternehmen, insbesondere im Zuge des Abgasskandals (»Dieselgate«) und des lange verschleppten Einstiegs in die Elektromobilität. Zugleich werfen die Interviews ein Schlaglicht auf die Hindernisse, die eine sozial- ökologische Politik zu überwinden hat. So gibt es eine verbreitete Skepsis gegenüber »der Politik«, einen auch nur halbwegs adäquaten Ausbau des Schienenverkehrs, des ÖPNV oder gar den Aufbau innovativer multimodaler und vernetzter Mobilitätssysteme ernsthaft in Angriff zu nehmen. Es gibt berechtigte Befürchtungen, dass eine allein unternehmensseitig vorangetriebene Transformation der Industrie mit einem Abbau von tariflich abgesicherten Arbeitsplätzen sowie einer massiven Prekarisierung und Entqualifizierung der Arbeit einhergehen könnte. Alles in allem zeigt sich, wie nötig es ist, den gesellschaftlichen Konsens, wirksame Schritte gegen den Klimawandel auch im Verkehrssektor zu gehen, mit einem politischen Masterplan und einer breit anschlussfähigen Vision für ein sozial gerechtes, ökologisches Verkehrsmodell der Zukunft zu verbinden…« https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/luxemburg_beitraege/luxemburg-beitraege_1_E-Mobilitaet.pdf

‌‌Nach der Kohle. Alternativen für einen Strukturwandel in der Lausitz, Studie der rls, mit Beiträgen uav Martina Greib, Christine Wörlen, Fabian Richter, Rainald Ötsch, Uwe Witt, Axel Troost, Klaus Dörre, 2019.

»… Der Strukturwandel ist möglich. Das zeigt die vorliegende Studie. Bei aller Kritik an einem zu späten Ausstieg: Der Kohlekompromiss, auf den sich die Kommission «Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung» im Januar 2019 geeinigt hat, setzt einen Rahmen, der es ermöglicht – und erzwingt –, dass nun ernsthafte Gespräche für einen Strukturwandel mit allen Beteiligten geführt werden. Auch in der Linken war es bisher schwergefallen, alle Akteure an einen Tisch zu bringen, um an gemeinsamen Vorstellungen zu arbeiten. Bisherige Versuche – zu PDS-Zeiten wurden bereits Konzepte angedacht – sind schnell in Vergessenheit geraten. Dies ist vielleicht der erste Erfolg der vorliegenden Studie, im Prozess ihrer Erstellung die Gespräche (wieder) in Gang gebracht zu haben. Strukturwandel hat auch Verlierer*innen, in der Regel die in der Branche Beschäftigten, davon abhängige Zulieferer- und Dienstleistungsbereiche sowie die auf Steuereinnahmen angewiesenen Kommunen. Für die in der Braunkohle Beschäftigten ist in diesem Fall gesorgt: Der Kompromiss der «Kohlekommission» und tarifvertragliche Regelungen zwischen LEAG und Gewerkschaft ermöglichen weitgehende Sicherheiten. Der zweite Teil der Studie zeigt, wie die vielfältigen arbeitsmarktpolitischen Instrumente – und ihre Weiterentwicklung – genutzt werden können, damit diese Sicherheiten auch für die Beschäftigten bei den Zulieferern und Dienstleistungsunternehmen gelten…« https://www.rosalux.de/publikation/id/40518/nach-der-kohle

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