Beschäftigung im Klimaschutz

Wie viele Menschen arbeiten in Berufen und Branchen, die vornehmlich mit Klimaschutz, Energiewende und Umweltdienstleistungen befasst sind? Wie entwickeln sich solche Green Jobs? Welche Rolle spielt »das Klima« bei der Berufswahl, welche in der Qualifizierung? Eine Arbeitssammlung. 

Linkedin (2024): Die Mehrheit der Beschäftigten wünscht sich einen grünen Job. Dieses Fazit zieht die SZ aus einer Umfrage des Jobnetzwerks Linkedin, laut der 59 Prozent der Befragten in den kommenden fünf Jahren gern in einem grünen Job arbeiten möchte - in Frankreich sind es 45 Prozent, in den USA 37 Prozent. Die Abgrenzung »grüne Jobs« sei dabei sehr weit gefasst gewesen. 49 Prozent der Befragten wären demnach geneigt, eine Stelle bei einem klimaunfreundlichen Unternehmen anzutreten, wenn ein deutlich höheres Gehalt damit einhergeht. Laut dem Global Green Skills Report 2023 des Netzwerkes, der Stellenanzeigen 48 Ländern auswerten, hatte 2023 nur einer von acht Beschäftigten eine oder mehrere grüne Qualifikationen - der Anteil stieg langsamer an als der Anteil der Stellenausschreibungen, die mindestens eine grüne Qualifikation erfordern: »Der Anteil der grünen Talente wuchs um 5,4 Prozent pro Jahr, während der Anteil der Stellen, die mindestens eine grüne Qualifikation erfordern, um 9,2 Prozent zunahm.« Das Qualifikationsprofil für den durchschnittlichen Arbeitsplatzes habe sich zwischen 2015 und 2022 um 24 Prozent verändert - und grüne Kompetenzen gehören immer mehr zu den neuen Qualifikationsanforderungen. Weitere Informationen dazu gibt es hier und hier und hier. (6.8.2024)

OECD und IAB (2024): Welche Veränderungen bringt der Wandel zu einer CO2-neutralen Wirtschaft für den Arbeitsmarkt? Welche Fachkräfte und Kompetenzen sind besonders gefragt, um diesen Wandel zu bewältigen?  Was sind die Lösungsansätze, um die Unternehmen mit den notwendigen Fachkräften zu versorgen? Welche Chancen kann eine kluge Aus- und Weiterbildungspolitik bieten? Wie steht es um die Qualität der grünen Jobs? Und was können Deutschland und andere OECD-Länder voneinander lernen? Aufzeichnung einer Veranstaltung zu diesem Fragen und eine kurze Zusammenfassung gibt es hier. (6.8.2024)

Deloitte (2023): Laut der Beratungsgesellschaft könnten in den nächsten fünf Jahren in Österreich bis zu 100.000 neue Arbeitsplätze »mit Nachhaltigkeitsfokus« entstehen. Zwar haben laut Deloitte Studie bereits heute 71 Prozent der Unternehmen mindestens einen Green Job im Portfolio, gleichzeitig ist der Begriff für viele aber noch eine leere Hülle: 67 Prozent jener Betriebe, die aktuell keine Green Jobs vorweisen, rechnen auch in den kommenden Jahren nicht damit. Die Studie widmet sich auch der Abgrenzungsproblematik: »Trotz der zunehmenden Relevanz von Green Jobs gibt es bisher keine allgemeingültige Definition des Begriffs. Laut der International Labor Organization sind Green Jobs ›menschenwürdige Arbeitsplätze, die zur Erhaltung, Wiederherstellung oder Verbesserung der Umweltqualität beitragen‹«. In Österreich würde zwischen Green Jobs und klimarelevanten Berufen unterschieden - Green Jobs bieten aufgrund der dafür erforderlichen Ausbildung direkt die Möglichkeit, positiv auf den Klimawandel einzuwirken; klimarelevante Berufe sind entweder Green Jobs im engeren Sinne oder durch Zusatzausbildungen klimarelevant. Green Jobs erfordern Green Skills; diese seien »Kenntnisse, Fähigkeiten, Werte und Einstellungen, die erforderlich sind, um in einer nachhaltigen und ressourceneffizienten Gesellschaft zu leben, sie zu entwickeln und zu unterstützen«. Mehr hier. (6.8.2024)

Statistisches Bundesamt (2024): Die Betriebe des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleitungssektors in Deutschland haben 2022 rund 107,5 Milliarden Euro Umsatz mit Gütern und Leistungen für den Umweltschutz erwirtschaftet. Laut Daten des Statistischen Bundesamts, stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 16,9 Prozent. Die höchsten Umsätze wurden mit 61,7 Milliarden Euro wie in den Vorjahren im Umweltbereich Klimaschutz erwirtschaftet. Zu den bedeutendsten Säulen des Klimaschutzes zählten Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Einsparung von Energie (30,7 Milliarden Euro) sowie Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien (28,9 Milliarden Euro). Beispielsweise wurden 12,0 Milliarden Euro Umsatz mit der Wärmedämmung von Gebäuden sowie 11,0 Milliarden Euro Umsatz mit Gütern und Leistungen im Bereich der Onshore-Windkraft erzielt. Neben dem Klimaschutz waren die Luftreinhaltung sowie die Abwasserwirtschaft die umsatzstärksten Umweltbereiche. Die Zahl der ›Green Jobs‹, also der Beschäftigten, die Güter und Leistungen für den Umweltschutz herstellten und erbrachten, wuchs im Jahr 2022 um gut 10 Prozent  (plus 35.000) auf 376.000 Beschäftigte (gemessen in Vollzeitäquivalenten). Mehr hier.

Umweltbundesamt (2024): Rund drei Millionen Personen waren 2020 in Berufen beschäftigt, »bei denen die Tätigkeiten in engem Zusammenhang mit dem Umweltschutz stehen«. Das entspricht knapp sieben Prozent der gesamten Beschäftigung in der Bundesrepublik. Diese »Umweltschutzbeschäftigung« ist seit 2018 um 188.000 Personen gewachsen, auch für 2021 ist nach vorläufigen Schätzungen ein weiterer Anstieg zu verzeichnen; es könne von 3,2 Millionen Beschäftigten ausgegangen werden, das entspricht knapp über 7 Prozent. Als wichtige Teilbereiche der Umweltschutzbeschäftigung werden die umweltschutzbezogenen Dienstleistungen, die Energiewende, der klassischer Umweltschutz und die Klimaschutzbeschäftigung unterschieden. Mehr hier.

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (2024): In diesem Bericht wird anhand einer Szenarioanalyse beschrieben, wie sich der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt in Zukunft auswirken kann. Bis 2035 kommt es zu leicht positiven Wirkungen auf das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP). Aufgrund teurerer Importe und niedrigerer Exporte bleibt die Höhe des BIP ab 2036 im Wasserstoff-Szenario jedoch hinter dem Referenz-Szenario zurück. Über den gesamten Projektionszeitraum von 2024 bis 2045 betrachtet, liegt das BIP im Durchschnitt dennoch um 4,1 Mrd. Euro höher (+0,1 Prozent jährlich). Die Zahl der Erwerbstätigen liegt im Wasserstoff-Szenario zwischen 2024 und 2045 um durchschnittlich rund 57.000 Personen höher als im Referenz-Szenario. In absoluten Zahlen hat insbesondere das Baugewerbe einen höheren Arbeitskräftebedarf, der mit dem Ausbau erneuerbarer Energien und dem Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur einhergeht. Mittelfristig kommt es zu einem niedrigeren Arbeitskräftebedarf bei der Herstellung von chemischen Erzeugnissen, was sich langfristig jedoch wieder relativiert. Bei den Berufsgruppen zeigt sich unter anderem ein höherer Bedarf bei den administrativen Berufen sowie bei diversen Bauberufen. Dabei wird deutlich, dass es in vielen dieser Berufsgruppen bereits heute zu Engpässen kommt, was den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft verzögern kann. Mehr hier.

Arbeitswelt Portal (2023): »Wie viele Menschen einer »grünen Beschäftigung« nachgehen, hängt von der gewählten Definition ab. So sind drei Definitionen für grüne Beschäftigung gängig:  Beschäftigte in der Umweltwirtschaft; Beschäftigte in der Gesamtwirtschaft, deren Arbeitsplätze von Umweltschutzaktivitäten abhängen – unabhängig davon, ob die Einrichtung, bei der sie arbeiten, zur Umweltwirtschaft gehört;  durch Umweltschutzmaßnahmen zusätzlich geschaffene Arbeitsplätze. Darüber hinaus ist entscheidend, ob die Zuweisung über Branchen, Unternehmen oder Arbeitsplätze erfolgt – denn nicht jedes Unternehmen und nicht jeder Job in einer umweltfreundlichen Branche leistet einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Ebenso können Unternehmen und Beschäftigte ökologische Tätigkeiten ausführen, ohne dass sie zu einem nachhaltigen Wirtschaftszweig wie beispielsweise dem Bereich der erneuerbaren Energien zählen. Zahlen zum Ausmaß der Beschäftigung variieren deshalb erheblich.« Mehr hier.

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (2023): Trotz des allgemeinen Mangels an Auszubildenden lag die Zahl der neuen Ausbildungsverhältnis se für Berufe mit umwelt- und klimafreundlichen Tätigkeitsinhalten (Berufe mit Green Skills) 2021 um etwa 14 Prozent höher als noch 2013. In Regionen, in denen 2013 ein relativ hoher Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Berufen mit potenziell umwelt- und klimaschädlichen Tätigkeitsinhalten (Berufe mit Brown Skills) arbeitete, stieg der Anteil an Auszubildenden in Berufen mit Green Skills langsamer an als im Durchschnitt. Die Zahl der neu besetzten Ausbildungsstellen in Berufen mit Brown Skills lag 2021 um etwa 15 Prozent niedriger als 2013. In überalterten Regionen fiel dieser Rückgang besonders deutlich aus. Mehr hier.

Arbeitswelt Portal (2023): Ein Vergleich mit der Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit zeigt, dass für eine Green Economy vor allem Berufe gefragt sind, in denen es bereits Engpässe gibt. Und auch ein Abgleich mit Berufsprojektionen für die nächsten Jahrzehnte macht deutlich, dass sich dies trotz kleinerer Verschiebungen in absehbarer Zeit wahrscheinlich nicht ändern wird. Auswertungen des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung zeigen, welche Berufe in der Branche der Solar- und Windenergie besonders knapp sind (s. Abb. 1). Dabei fällt auf, dass acht der Top-15-Engpassberufe in der Solar- und Windenergie eine duale Ausbildung erfordern. Auch die Analyse des Umweltbundesamtes betont die Rolle der beruflichen Ausbildung, die branchen- und berufsübergreifend den überwiegenden Teil der geforderten Bildungsniveaus ausmacht. Lediglich in Architektur- und Ingenieurbüros sowie in der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten ist der Anteil an Akademikerinnen und Akademikern deutlich höher. Im Vergleich zur restlichen Wirtschaft sind insbesondere Qualifikationen und Berufe mit naturwissenschaftlichem und technischem Bezug von großer Bedeutung. Mehr hier.

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (2023): Das IAB hat 2023 ermittelt, dass trotz des allgemeinen Mangels an Auszubildenden »die Zahl der neuen Ausbildungsverhältnisse für Berufe mit umwelt- und klimafreundlichen Tätigkeitsinhalten (Berufe mit Green Skills) 2021 um etwa 14 Prozent höher als noch 2013« lag. »In Regionen, in denen 2013 ein relativ hoher Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Berufen mit potenziell umwelt- und klimaschädlichen Tätigkeitsinhalten (Berufe mit Brown Skills) arbeitete, stieg der Anteil an Auszubildenden in Berufen mit Green Skills langsamer an als im Durchschnitt. Die Zahl der neu besetzten Ausbildungsstellen in Berufen mit Brown Skills lag 2021 um etwa 15 Prozent niedriger als 2013. In überalterten Regionen fiel dieser Rückgang besonders deutlich aus.« Mehr hier.

Rat der Arbeitswelt (2023): Unter Berücksichtigung aktueller Krisenproblematiken stehen diese Auswirkungen der digitalen und ökologischen Transformation auf die Arbeitswelt in Zeiten der Arbeitskräfteknappheit im Mittelpunkt des zweiten Arbeitswelt-Berichts. Der Bericht setzt sich erstens mit übergeordneten Fragen von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt im Zuge der beiden Transformationen auseinander und untersucht in diesem Zusammenhang auch, inwiefern sich Anforderungen an Kompetenzen und Qualifikationen verändern. Da es vor allem die Betriebe und ihre Beschäftigten sind, die die Transformation umsetzen und bewältigen müssen, steht zweitens der Betrieb als Transformationsort sowie die betriebliche Gestaltung von Transformationsprozessen im Mittelpunkt. Mehr hier.

Bundesagentur (2023): Die Statistik der BA hat eine interaktive Statistik entwickelt, mit der die Auswirkungen der ökologischen Transformation auf den Arbeitsmarkt dieser Bereiche dargestellt werden können. Die Abgrenzungen der Bereiche werden nach Wirtschaftszweigen und nach Berufen vorgenommen. Es werden die in den Klassifikationen vorhandenen thematisch passenden Positionen herangezogen, wobei auch relevante Positionen aus vorgelagerten Herstellungs- und Baubereichen berücksichtigt werden. Angaben werden zu Beschäftigten, Arbeitsuchenden, Arbeitslosen und gemeldeten Arbeitsstellen gemacht. So sollen Veränderungen und Problemlagen, die im Zusammenhang mit der ökologischen Transformation stehen, möglichst aktuell in relevanten Ausschnitten aufgezeigt werden. Die Hintergrundinformation erläutert das methodische Vorgehen und die Datengrundlagen der neuen interaktiven Statistik. Außerdem wird exemplarisch am Beispiel der Energiewende gezeigt, wie mit der interaktiven Statistik Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt herausgearbeitet werden können. Mehr hier.

KOFA (2023): Damit die Unternehmen nachhaltiger werden können, benötigen Mitarbeitende zusätzliche Kompetenzen: Knapp die Hälfte der Unternehmen rechnet damit, dass im Zuge der Veränderungen durch den ökologischen Wandel auch die Kompetenzanforderungen in einzelnen Tätigkeitsbereichen eines Berufs steigen. Etwa jedes fünfte Unternehmen geht sogar davon aus, dass sich völlig neue Tätigkeitsprofile im Unternehmen ergeben oder der Berufe-Mix sich im Unternehmen verändern wird. Kleine Unternehmen erwarten signifikant seltener solche Veränderungen als Großunternehmen. Unternehmen, deren Geschäftsmodelle sich durch den ökologischen Wandel verändern – sei es durch das Angebot ökologischer Leistungen oder durch die Einführung nachhaltiger Maßnahmen im Unternehmensalltag –, rechnen häufiger mit Veränderungen in den benötigten Kompetenzen als Unternehmen, auf die beides nicht zutrifft. Damit scheint der Veränderungsbedarf, der sich durch den Wandel zu mehr Nachhaltigkeit ergibt, insgesamt kleiner zu sein als bei der Digitalisierung. Mehr hier.

DGB (2022): Die Maßnahmen zum Schutz des Klimas verändern nicht nur die Geschäfts- und Produktionsmodelle vieler Unternehmen. Sie haben auch Auswirkungen auf die Arbeit. Das zeigen die Befragungsergebnisse der Repräsentativerhebung mit dem DGB-Index Gute Arbeit, in der von Januar bis Mai 2022 6.689 abhängig Beschäftigte befragt wurden. Obwohl der Prozess der Transformation noch am Anfang steht, sieht heute schon jede*r fünfte Beschäftigte Veränderungen der Arbeit, die mit dem Klimaschutz verbunden sind. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede nach Branchen. Während im Bereich »Ver- und Entsorgung« knapp die Hälfte der Befragten Auswirkungen des Klimaschutzes wahrnimmt, sind es im Gesundheitsweisen lediglich fünf Prozent. Auch das Qualifikationsniveau der Beschäftigten und die Betriebsgröße spielen eine Rolle. Je höher die Anforderungen der ausgeübten Tätigkeit und je größer der Betrieb, desto häufiger werden Veränderungen der Arbeit berichtet. Die Auswirkungen von Klimaschutzmaßnahmen können nach Branche und Beruf ganz unterschiedlich ausfallen. Auffällig ist, dass Sorgen um die berufliche Zukunft stärker ausgeprägt sind, wenn Maßnahmen bereits in sehr hohem Maß spürbar sind. In diesem Fall wird knapp jede*r Vierte (sehr) häufig von Zukunftssorgen geplagt. Eine wichtige Rolle für den Blick auf die eigenen beruflichen Perspektiven spielen Weiterbildungsmöglichkeiten. Wenn der Betrieb umfassende Angebote macht, äußern die Betroffenen deutlich seltener Zukunftsängste (elf Prozent) als wenn keine betriebliche Weiterbildung möglich ist. In letzterem Fall geben 43 Prozent an, sich (sehr) häufig Sorgen zu machen. Die Daten verdeutlichen, dass Weiterbildung ein zentraler Baustein für eine erfolgreiche sozial-ökologische Transformation ist. Mehr hier.

Europäische Investitionsbank (2022): Für Arbeitsmarkt-Einsteiger spielt die Haltung des künftigen Arbeitgebers zum Klima eine immer größere Rolle. Die meisten Befragten (56 Prozent) erwarten schon jetzt von einem potenziellen Arbeitgeber, dass er auf Nachhaltigkeit achtet. Für 10 Prozent der Jobsuchenden hat das sogar Priorität. Diese mehrheitliche Meinung findet sich im gesamten politischen Spektrum und in allen Einkommensgruppen. Bei den 20- bis 29-Jährigen, die in der Regel erstmals eine Stelle suchen, bezeichnen mehr als drei Viertel (81 Prozent) Nachhaltigkeit als wichtigen Faktor bei der Jobwahl. Für 18 Prozent hat dieses Kriterium sogar absolute Priorität. Mehr hier.

IW Köln (2021): Ausbildungsberufe im Bereich Umwelt-, Natur- und Klimaschutz werden immer beliebter. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. »Die Nachfrage nach einer Ausbildung ist in den grünen Berufen im Jahr 2020 insgesamt um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen«, sagte der Leiter des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung im IW, Dirk Werner. »Damit haben sich die grünen Berufe entgegen dem Trend deutlich positiver entwickelt als der Ausbildungsmarkt insgesamt.« Dort hatte sich die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber für Lehrstellen im vergangenen Jahr um 7,6 Prozent verringert. »Die überdurchschnittliche Entwicklung in den grünen Berufen könnte ein Effekt der intensiveren Diskussion um Klima- und Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung sein«, sagte Werner. Ob sich der Trend allerdings nachhaltig fortsetze, müsse abgewartet werden. »Grundsätzlich ändert sich das Berufswahlverhalten zwischen den Jahrgängen nur allmählich.« Mehr hier.

Greenpeace und GWS (2021): Durch den Ausbau erneuerbarer Energien, Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen sowie durch die Nachfrage nach umweltschutzorientierten Dienstleistungen und Umweltschutzgütern ergibt sich aktuell ein Beschäftigungseffekt von etwa 2,8 Mio. Personen. In Szenarienanalysen bis 2030 werden die Beschäftigungswirkungen einer umfassenden Wirtschaftswende oder einzelner Bereiche der Transformation für die Zukunft abgeschätzt. In dem überwiegenden Teil der Studien wird ein positiver Beschäftigungseffekt berechnet, der bei mehreren hunderttausend zusätzlichen Personen gegenüber einer Referenzentwicklung liegt. Insbesondere das Baugewerbe und die Elektroindustrie gehen als Gewinner hervor – außerdem können Wirtschaftsbereiche wie der Handel oder der Dienstleistungssektor von der gesamtwirtschaftlich besseren Lage profitieren. Negative Effekte auf die Beschäftigung werden für die fossile Energiewirtschaft und die Automobilbranche aufgrund des Übergangs zu erneuerbaren Energien und Elektromobilität erwartet, die im Vergleich zu den positiven Effekten jedoch gering sind. Allerdings wird die Wirtschaftswende Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt, die durch die Digitalisierung und weitere Trends zu erwarten sind, zusätzlich beschleunigen. Mehr hier.

Grüne im Bundestag, 2021: Die Studie untersucht mit Hilfe eines Input-Output-Modells, das um eine Wirtschaftszweige-Berufe-Matrix erweitert ist, den direkten und indirekten Arbeitskräftebedarf zur Umsetzung der Investitionen für ein klimaneutrales Deutschland im Jahr 2050, um mögliche Engpässe bei Qualifikationen und Berufen zu identifizieren. Für die Herstellung der benötigten Investitionsgüter entsteht im Inland ein erheblicher Bedarf an Arbeitskräften von bis zu 767.200 Personen im Jahr 2035, davon 58% Fachkräfte. Rund 40% des Arbeitskräftebedarfs für Klimaneutralität entfällt im Jahr 2035 auf Berufsgruppen, in denen die Bundesagentur für Arbeit im Jahr 2019 einen Mangel an Fachkräften, Spezialisten oder Experten festgestellt hat. Mehr hier.

Bundeszentrale (2021): In einer Übersicht für den Datenstand 2017 werden all jene Berufe zum »Umweltschutz« gerechnet, »die sowohl direkt mit Umweltschutzaufgaben betraut sind oder in den dafür notwendigen vorgelagerten Produktionsbereichen. D.h., dass hier nicht nur die Herstellung von Turbinen, Katalysatoren, Recyclinganlagen im Verarbeitenden Gewerbe berücksichtigt wird, sondern auch umweltorientierte Dienstleistungen, wie Energiemanagement oder Finanzierung von Umweltschutzprojekten (siehe Kasten). Im Jahr 2017 werden rund 2,8 Mio. Erwerbstätige (rund 6,4 Prozent aller Erwerbstägigen) hierzu gerechnet. Der Großteil (56 Prozent) ist in umweltorientierten Dienstleistungen tätig, rund 20 Prozent in der energetischen Gebäudesanierung, 11 Prozent in erneuerbaren Energien und 13 Prozent in der Nachfrage nach Umweltschutzgütern in den klassischen Bereichen.« Mehr hier.

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